Freitag, 18. Oktober 2013

Ab in die Grundschule

Der Tag war echt der Hammer. Wir werden hier wie wichtige Staatsbesucher behandelt. Nach einem Frühstücksbuffet fuhren wir in die Jiangyin Huashi Experimental Primary School. Im Tross waren zusätzlich 2 dunkle Limousinen. Hab ich noch nicht herausgefunden, wer das alles war. Wir fuhren direkt zur Grundschule. Grundschule Ein paar Hundert Kinder hatten gerade Pause und freuten sich winkend alle auf den fremden Besuch. Die grosse elektronische Schulanzeige begrüsste das Deutsche Team in grossen Zeichen. Stein Pferd Ma Auf dem Gelände waren überall Xiangqi-Steine, halber Meter im Durchmesser. Hier sieht man GM Xu, Guido und mich beim Pferd (Ma). Für alle Schüler ist Xiangqi in der ersten Klasse Pflichtfach, danach Wahlfach. Eine Auswahl von Schülern durfte dann gegen uns spielen, Nachdem verschiedene Reden gehalten, Geschenke ausgetauscht und viele Hände geschüttelt wurden. Jeder von uns musste 2 Partien simultan spielen. Meine beiden Jungs heizten mir ganz schön ein, ich konnte jedoch beide Partien gewinnen, zum Glück. Simultan Guido holte den schwarzen Peter. Er verlor beide Partien. Viele Fotografen waren da und ein Filmteam. Morgen kommt das kanadische Team hier her.
Danach gab es ein riesiges Mittagessen mit neuen kulinarischen Köstlichkeiten. Schnecken, Krebse, Tofu spezial, tolles Gemüse und ähnliches. Nach einem Verdauungsspaziergang an einer Drachenbootrennstrecke sitze ich nun in einem tollen Hotelzimmer und darf mich hier ausruhen und frisch machen. Diese Zimmer sind sonst für die Drachenbootprofis vorgesehen. Das Zimmer bekommen wir einfach für die eine Stunde. Danach gibt es ein Teammatch gegen einen Regionalauswahl. Da gibt es sicherlich Haue. Michael Mägler und Karsten Hoffarth sind ja leider noch nicht da. Jetzt ruhe ich erst mal und berichte dann heute Abend weiter.
So ... jetzt ist Abend! Das Spiel Deutschland gegen Regionalauswahl ging 2-4 aus. An Brett 1 und 2 waren die beiden besten Spieler aus der Region und die sind richtig gut. Xiangqi-Lehrer Fangyao spielte ein beachtliches Remis und Zhong verlor an Brett 2. Brett 3 verlor auch Uwe. ich spielte an Brett 4 Remis gegen einen Xiangqi-Lehrer der Schule. Großmeister Xu analysierte die Partie mit uns und zeigte mir, wie ich hätte gewinnen können. Hab immerhin sehr viel Respekt gewonnen und eine saubere Weste behalten. An 5 verlor Andreas und Guido wetzte seine Scharte vom Morgen aus und gewann als einziger.
Mit den Kindern auf dem Schulhof und in der Schule war es echt lustig. Scheinbar kommen echt selten Langnasen hier her. Sie winken dauernd und lachen sich fast tot. Ich hab einigen eine Karte von mir gegeben. Mein Name auf chinesisch ist "Ma Ding". Sie liefen dann wie wild auf dem Schulhof herum und riefen dauern lachend "Ma Ding".
Das Abendessen lief dann wie gestern. Viel Essen und besonders viel trinken und dauernd anstoßen. Heute hab ich mich wenigstens nur auf Wein gestützt. Abendessen Freitag Zu Prost wird hier gerne gānbēi gesagt ... bedeutet aber "austrinken" und das muss dann auch so sein. Man kann dem auch ausweichen. Voll dabei ist der Bürgermeister von der Kleinstadt, deren Name ich immer noch nicht weiss. Das wird für Herrn OB Schuler echt schwierig, wenn es zu einer Städtepartnerschaft käme.
In der Hotellobby spielten wir am Abend noch ein paar Blitzpartien. Ein Meisterspieler wollte uns mal zeigen, wie man spielt ... hat er dann auch deutlich gemacht.
Ach ja ... alle sind nun der Meinung, dass ich nächste Woche doch spiele ... ;-). Was ich auch erfahren habe, das es die tatsächlich Weltmeisterschaft ist, kein B oder C. Die chinesische Landesmeisterschaft ist zwar deutlich besser besetzt, aber halt nur eine Landesmeisterschaft. Die zwei besten Chinesen sind dann nächste Woche auch dabei, nicht nur die B-Auswahl.

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Shanghai - Jiangyin

Der erste Tag ist nun schon vorbei und war natürlich durch Flug und Anfahrt geprägt. Zug bis Frankfurt, 11 Stunden Flug nach Shanghai und dann 3 Stunden mit dem Taxi nach Jiangyin. Fanyao, Min, Zhong und Großmeister Xu (ehemaliger chinesischer Landesmeister und Weltmeister) holten uns am Flughafen ab. Fangyao und Min kommen gerade von ihrer Hochzeitsfeier Auf dem Bild seht ihr Fangyao und Min, die gerade von ihrer chinesischen Hochzeitsfeier kommen. Massen an Menschen gab es bisher noch nicht. Spannend war die Autobahnfahrt, zum Teil sehr schlechte Beläge. China001 Sehr viele Trucks waren unterwegs, viele sahen technisch nicht so vertrauenserweckend aus. Gefahren wird, was das Zeug hält, kreuz und quer, das schnellere Auto hat recht. Bremse … nur im Notfall. Es gibt ja eine Hupe. Italienische Fahrweise ist dagegen langweilig. Ach ja, so viele deutsche Edelkarossen hab ich schon lange nicht mehr gesehen.
Jiangyin ist die kleinste kreisfreie Stadt Chinas mit 70.000 Einwohnern und High-Tech-Standort. Normalerweise ist alles bis 300.000 Einwohnern ein „Village“. Jiangyin Autobahnabfahrt Dies sagt der Bürgermeister. Im Wikipedia steht, es wären 1.2 Mio. Einwohner. Hmmmm ... mal sehen, wie ich herausbekomme, was das bedeutet. Hier gibt es geschichtliche Sonderkonditionen der Stadtfestelegung, die 2.500 Jahre alt sind. Werden wir noch bei einer Stadtbesichtigung erfahren. Unterbringung ist hier in einem der besten 5-Sterne-Hotels. Es hält auch, was es verspricht!
Das Abendessen war dann auch eine Demonstration der regionalen Küche. Ich hab wirklich seeehr viel probiert (...probieren müssen). Zum Glück erfuhr ich meistens erst hinterher, was es war. War doch sehr interessant. Wir saßen mit Bürgermeister, Schulleiter und regionalen Schachspielern und -beauftragten zusammen. Xue Zhong hat uns alle einzeln vorgestellt. Mich würde nur interessieren, was er erzählt hat, da alle Leute dauernd mit Ahs und Ohs reagierten. Der Bürgermeister war von Leonberg als Kreisstadt fasziniert und will eine Xiangqi-Städtepartnerschaft. Ob ich da Verbindung herstellen könne … wie ernst das wohl gemeint ist?
Ach ja, da waren noch die Trinkrunden. Jeder ist irgendwann mit eine Kännchen Reisschnaps um den großen Tisch gelaufen und hat mit jedem angestoßen. Zum Glück war der Tisch nicht größer. Abendessen in Jiangyin Großmeister Xu hat auf mich aufgepasst, dass ich mein Gläßchen nicht zu voll machen musste. So ein Abend kann einem ganz schöne Kopfschmerzen bringen!
Morgen sind wir in einer Grundschule und spielen mit den Kindern. Hier ist Xiangqi fest im Lehrplan eingebunden. Ich hoffe, ich noch Chancen gegen die Kleinen.

Eine noch nicht geklärte Sache ist auch aufgetaucht. Uwe und ich sind als Officials im Team eingetragen. Scheinbar bedeutet dies auch, dass wir beim Turnier nicht spielen dürfen, sondern in die Gesamtorganisation eingebunden sind. Das wäre natürlich eine bittere Enttäuschung. Mal sehen, wer uns da aufklären kann.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

5. Spieltag
Der Russe Dmitry Gladyshev hatte sich auch vorgenommen,...
Kapellele - 27. Okt, 02:57
Fazit
Das Turnier ist abgeschlossen und die Reise geht nun...
Kapellele - 27. Okt, 02:01
4. Spieltag
Rudi und ich kämpften so richtig um den Punkt (Link:...
Kapellele - 25. Okt, 16:44
Abseits der Hochglanzbroschüren
Unseren Morgenspaziergang führte Guido und mich heute...
Kapellele - 25. Okt, 05:52
3. Spieltag
Heute spiele ich in der ersten Runde gegen Daniil Zorin...
Kapellele - 24. Okt, 19:09

Links

Suche

 

Status

Online seit 4245 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 7. Okt, 07:02

Credits


1. Spieltag
2. Spieltag
3. Spieltag
4. Spieltag
5. Spieltag
Dorf
Fazit
Huizhou
Jiangyin
Linkliste
Nanjing
Primary School
Youngster's Palace
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren